Besuch im Kinderhaus

„Mama, das ist doch mein Job“
„Ich bin jetzt reich ich habe jeden Tag Reis zu essen“

Von zwei glücklichen Europäern die sich auf machten um zu sehen, was mit Ihren Spenden passiert und dabei unglaubliche Menschen kennen lernen durften.

Der Einsatz von Marianne im Kinderhaus, und das organisatorische Geschick, ihren Alltag zu meistern und ärmsten Kindern eine Perspektive zu erschaffen, übertraf unsere Vorstellung. Im Kinderhaus leben 12 Kinder von 3 bis 17 Jahre und zwei inzwischen junge Frauen von etwa 20 Jahren.

Von Anfang an herrschte das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“.  Alle Kinder haben feste Aufgaben und helfen sich gegenseitig den Alltag zu meistern. Schon die 3 Jahre alten Kinder müssen täglich in die Vorschule und kommen nachmittags nach Hause. Zu Hause wird weiter gelernt. Die Hausaufgabenbetreuung übernehmen jeweils die größeren Kinder, sodaß die älteren abends oft bis 22 Uhr am lernen sind. Morgens um 5.30 Uhr werden die ersten geweckt.

Rosi, 20 Jahre alt, will das Kinderhaus weiter führen, wenn Marianne nicht mehr kann. Ihr Traumberuf ist Ärztin, aber um das Kinderhaus zu führen hat sie jetzt zunächst ein Studium begonnen, um die Befähigung zur Führung vom Kinderhaus zu erlangen. Den Wunsch Ärztin zu werden hat sie für 2 Jahre zurück gestellt. Die Zustände in den staatlichen Schulen sind so extrem, bis zu 100 Kindern in einer Klassen und Druck ohne Ende, sodaß gesundheitlich angeschlagene Kinder keine Chance haben. Einigen Kindern konnte Marianne durch Spenden schon den Besuch einer Privatschule ermöglichen (circa 800 Euro im Jahr) hier lernen die Kinder erheblich mehr und haben eine Chance.

Vor einem Jahr wurden 3 Kleine eingeschult und mussten in eine staatliche Schule gehen. Hier werden Kinder immr wieder geschlagen und drangsaliert. Die Folge war Weinen und Verzweiflung, dies wird noch verständlicher wenn man bedenkt, daß die Kinder krank und halb verhungert ins Kinderhaus kamen. Wenn ein Kind krank wird, Malaria, Typhus und und und, muss Marianne mit
diesen einen langen, weiten Weg auf sich nehmen um zu einem Krankenhaus zu gelangen.Vor einem Jahr erfuhren wir von der unglaublichen medizinischen Unterversorgung und Marianne berichtet uns von der Möglichkeit irgend wann eine kleine Krankenstation auf zu bauen und besonders Frauen die Möglichkeit zu geben einen hygenischen Ort zur Entbindung zu schaffen. (Die Müttersterblichkeit bei der Geburt ist extrem hoch).

Die letzten 5 Jahre unserer Berufstätigkeit war von großem Glück beschert und wir haben hier eine Möglichkeit gesehen hautnah zu erleben , was man tun kann um Menschen zu helfen welche auf der Schattenseite leben. Mit unseren Spenden, welche immer garantiert ohne Verwaltungskosten ihr Ziel erreichen, haben wir geholfen diese Krankenstation zu errichten. Mit diesem Schritt haben wir für einen Großteil der Bewohner eine Berufsperspektive geschaffen. Marianne hat von Beginn an alles getan um möglichst vielen Kindern eine Zukunft zu ermöglichen.

Ein Grundstück wurde erworben und dort 5000 Bäume gepflanzt. In etwa 3 Jahren können die ersten Bäume verkauft werden. Auf einem Grunstück werden Ziegen und Schweine gehalten und bei Bedarf geschlachtet oder verkauft. Beim Kinderhaus ist ein Kuhstall, hier wird abends und morgens von den Kindern die Kühe gemolken und die Milch verkauft. Hühner liefern Eier und Fleisch.

In unmittelbarer Nähe vom Kinderhaus und der Krankenstation wurden Grundstücke erworben, auf denen ein Teil der angehenden Erwachsenen bauen können, und später eine Familie zu gründen. Die Krankenstation hat Arbeitsplätze geschaffen und ein Großteil der Kinder streben die erforderlichen Berufe an (Ärztin, Hebamme, Pfleger, Labotantin u.s.w.). Die Behandlung bringt Geld, sodass ein Ansatz für die Ausbildungen gelegt wird.

Einer der Jungens, Steven jetzt 17 Jahre alt, kümmert sich morgens um 4 Uhr um die Biogasanlage. Damit morgens Gas zum kochen vorhanden ist. Da der Junge danach noch einen langen Weg zur Schule hat und bis Nachmittags dort ist, antwortet er auf die Frage von Marianne, ob es nicht zu viel für Ihn ist. „Mama, das ist doch mein Job“

Ein Kind, welches sehr krank war, lebt Heute im Kinderhaus und sagte folgendes: „Mama, ich bin jetzt reich ich habe jeden Tag Reis zu essen“

In den letzten Tagen unseres Besuchs wurden im Feld 3 Babys ohne Eltern gefunden. Marianne wurde gefragt, ob Sie nicht ein Kind nehmen kann. Der einberufene Familienrat war total begeistert und alle haben sofort zugestimmt, damit auch ein weiteres Kind“ reich“ werden kann. Das Kinderhaus erhält keinerlei staatliche oder kirchliche Unterstützung.

Wir haben immer gehofft, mit unseren Spenden etwas zu bewegen. Hier ist es Wirklichkeit geworden. Aber es gibt viel zu tun, jeder gespendete Euro ist dort ein vielfaches wert und schafft eine Zukunft für die Kinder auf dem sooft zitierten Kontinent. „Afrika der verlorene und vergessene Kontinent“

Wer seine Menschlichkeitnoch nicht im Europäischen Überangebot ersoffen hat, sollte egal, wie viel für das Kinderhaus spenden. Das Kinderhaus benötigt dringend ein Fahrzeug mit dem die Kinder auch in der Regenzeit sicher zur Schule gebracht werden können. Außerdem wird es als Ergänzung für die Krankenstation benötigt um im Notfall Kranke in ein
größeres Krankenhaus zu transportieren.

Viele Liebe Grüße an Alle
Marion und Michael